Für 1 Jahr Initiative Schlaganfall überlegten wir uns eine Veranstaltung der anderen Art: Gemeinsam mit der Stadtbibliothek am Münster in VS-Villingen konnten wir rund 60 Besucher empfangen und hatten sozusagen ein „volles Haus“.
Begonnen haben wir mit einer kurzen Vorstellung eines Kinderbuches über den Schlaganfall „Was ist bloß mit Opa Willi los?“ von Ingrid Dorothea Reuter
Barbara Summ (links) und Rudolf Reim (rechts) lasen aus Büchern von zwei Schlaganfall-Betroffenen und Prominenten vor:
Wolfgang Niedecken von der Gruppe BAP „Zugabe“ und Gaby Köster „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ – zwei hochinteressante, einfühlsame und auch humorvolle Mutmacherbücher für uns
Ganz besonders hat uns gefreut, dass Wolfgang Niedecken auf unsere Anfrage sogar ein paar ganz persönliche Zeilen geschickt hat. Wolfgang Niedecken Foto: Travelling Tunes Productions GmbH
Eine kurze Leseprobe aus Wolfgang Niedeckens Buch "Zugabe" Von drinnen nach draußen Der Schlaganfall teilte mein Leben ein für alle Mal in zwei Hälften. In ein Davor und in ein Danach. Davor war der Gedanke an den Tod nur eine abstrakt bleibende, wie farblose Gewissheit gewesen, ohne Macht, den Blick nach vorn zu trüben oder gar mein Tun zu beeinflussen. Danach jedoch gesellte sich zu dieser Gewissheit ein unabweisbares, ganz konkretes Gefühl, das von überwältigender Klarheit war und das mich nie mehr verlassen wird. Vor dem Schlaganfall wusste ich um meine Sterblichkeit, danach fühlte ich sie. Unaufhörlich wird der Regen fallen, fallen wie die Tränen eines Sterns. Unaufhörlich wird der Regen fallen und uns daran erinnern, wie zerbrechlich wir sind. How fragile we are. Sting sang die Wahrheit. Ich musste einen Weg finden, mit dieser Erschütterung umzugehen. Ich brauchte keinen neuen Lebensentwurf, weil der Schlaganfall nicht das Resultat eines bestimmten Verhaltens gewesen war, das es nun radikal zu ändern galt. Aber ich musste an meinen Stellschrauben drehen.
Auch beim Schlaganfall gilt: Lachen ist gesund. Die Lachyoga-Lehrerin Bettina Pichner-Keune (Bildmitte) schaffte es, dass niemand mehr auf den Stühlen blieb. Ihr Motto: „Mit regelmäßigem Lachen legen wir den Fokus aufs Positive und können so den Alltagsstress etwas regeln. Lachyoga ist eine Erfindung, bei der ihr ‚gewünscht‘ und ohne Grund lachen könnt. Ich erzähle keine Witze, denn Lachen ist ein ansteckender Virus, der auch anstrengend ist. Und schon wenn wir jetzt die Mundwinkel alle nach oben ziehen, werden 17 Muskeln angespannt, die dem Hirn das Signal geben: Es ist Freude angesagt!“
Lachen sind nicht nur Töne, sondern ist auch sinnvolle Bewegung für unsere Gesundheit. Eins mit dem anderen verknüpft hat uns allen ein Riesenvergnügen gebracht
Dazu gehörten – außer ein paar sachlich medizinischen Informationen darüber, was bei den einzelnen Übungen mit unserem Körper passiert – auch Bewegungen im großen Kreis und in kleinen Gruppen
Dabei wurde von einem zum anderen gewechselt. Auch wer sich vor der Veranstaltung noch fremd war, konnte plötzlich mit jedem lachen …
… und lachen und lachen …
… ans Aufhören dachte keiner …
… bis zum Schluss
Mit einem herzlichen DANKESCHÖN von uns allen verabschiedete sich Jürgen Findeisen (Sprecher der Initiative Schlaganfall, zweiter von rechts) von Bettina Pichner-Keune, Rudolf Reim und Barbara Summ (von links)
Ein großes Dankeschön an Tina Lang und ihr Team von der Städtischen Bibliothek Villingen für die perfekte Organisation unserer Veranstaltung