Warum wir für Sie den folgenden Beitrag veröffentlichen? Viviane Mandel arbeitet in der Stroke Unit des Schwarzwald-Baar Klinikums als Krankenschwester. Für ihre Zusatzqualifikation als Stroke Nurse hat sie in Verbindung mit unserer Initiative Schlaganfall ihr Thema gewählt und für die Erarbeitung ihrer Präsentation engen Kontakt zu uns gehalten. Anlässlich des Abschlusskolloquiums Qualifikationskurs Stroke Unit im Universitätsklinikum Freiburg verteidigte sie als eine von 16 "Prüflingen" erfolgreich ihre Abschlussarbeit. Wir waren zu dieser hochinteressanten Veranstaltung eingeladen und hörten viel Neues über Schlaganfall-Themen. In diesem Beitrag finden Sie die Arbeit von Frau Mandel, weitere zwei Beiträge von anderen Teilnehmerinnen (Helena Venn und Katja Schneider) des Qualifikationskurses haben wir vorläufig für die Interessenten unserer Homepage ausgewählt.
Facharbeit zur Selbsthilfe nach Schlaganfall
Allgemeine Informationen zu Selbsthilfegruppen und spezifische Informationen zur „Initiative Schlaganfall“ in Villingen-Schwenningen
Stroke Nurse Qualifikationskurs 2017/18
Viviane Mandel
Stroke Unit Station 13
Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen
Abgabetermin 26.01.2018
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stroke Unit im Schwarzwald-Baar Klinikum
- Selbsthilfegruppen
3.1 Schlaganfall-Selbsthilfegruppen in Deutschland
3.2 Initiative Schlaganfall Villingen Schwenningen - Fazit
- Literaturverzeichnis
- Informationsblatt „Initiative Schlaganfall“
- Eidesstattliche Erklärung
1. Einleitung
Mein Name ist Viviane Mandel und ich arbeite seit knapp 4 Jahren auf der Stroke Unit im Schwarzwald-Baar Klinikum in Villingen-Schwenningen. Im Zuge dieser Facharbeit möchte ich zum einen allgemeine Informationen zu Schlaganfall-Seltbsthilfegruppen geben und zum anderen die neu gegründete Selbsthilfegruppe „Initiative Schlaganfall“ in Villingen-Schwenningen im Detail vorstellen.
Pro Jahr erleiden in Deutschland ca. 270.000 Menschen einen Schlaganfall. [1]
Aufgrund der weitreichenden Folgen eines Schlaganfalls, welche unter anderem in einer Einschränkung der Bewegung, Sprache und Sensibilität usw. liegen, stellt ein Schlaganfall ein einschneidendes Lebensereignis dar. [2] Selbstverständlich wird bereits in der Akutphase versucht diesen Ausfällen durch Ergo-, Logo-, und Physiotherapie und dem Einsatz des Pflegepersonals entgegenzuwirken.
Im August 2017 wurden wir von Herrn Findeisen während einer Dienstbesprechung besucht. Hierbei wurden uns Informationen zu einer neuen Selbsthilfegruppe präsentiert. Diese Informationen haben mich sehr angesprochen und zum Nachdenken angeregt. Durch unsere tägliche Arbeit mit den Patienten sind wir nur in der Akutphase beteiligt und bekommen daher sehr wenig über das weitere Leben der Patienten mit. Nach dem Besuch von Herrn Findeisen habe ich mir viele Gedanken zu dieser Thematik gemacht und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Die psychische Belastung, mit welcher ein Schlaganfallpatient konfrontiert ist, stellt ebenfalls eine große Herausforderung für den weiteren Lebensweg dar und sollte daher auch einen entsprechenden Stellenwert erhalten. Ich persönlich denke, dass diese Thematik bei uns aktuell noch nicht ausreichend angegangen wird und sehe in den Selbsthilfegruppen einen wichtigen Baustein im Bereich der psychischen Unterstützung von Schlaganfallpatienten. Im Rahmen meiner Patientengespräche konnte ich feststellen, dass viele Patienten überhaupt keine Kenntnis von dem Angebot der Selbsthilfegruppen haben. Diese Unbekanntheit möchte ich mit dieser Facharbeit entgegenwirken und dafür sorgen, dass sowohl Patienten, Angehörige und auch das Pflegepersonal mit Informationen zu Selbsthilfegruppen versorgt werden. Ich erhoffe mir, dass wir unseren Patienten durch diese Informationen eine weitere langfristige Hilfestellung für den Alltag nach einem Schlaganfall bieten können.
1 pflege.de (o.J.): Schlaganfall & Folgen: Leichter, schwerer & stiller Schlaganfall
2 Springer Medizin (2014): Der Schlaganfall und seine Folgen
2. Stroke Unit im Schwarzwald-Baar Klinikum
Unsere Stroke Unit hat im April 2015 eine Zertifizierung durchlaufen und erhielt hierfür eine überregionale Zertifizierung für 8 Monitorbetten. Seit Juli 2017, in welchem eine Rezertifizierung durchgeführt wurde, ist die Anzahl der überregional zertifizierten Betten auf 10 angestiegen. Um das damit einhergehende Arbeitspensum zu bewältigen sind 19 Vollzeitstellen (inkl. pflegerische Klinikleitung, Bufdi und Organisationsassistentin) eingeplant.
Sowohl im Früh- als auch im Spätdienst wird mit drei Pflegekräften, im Nachdienst hingegen mit zwei Pflegekräften gearbeitet. Für die Neurologie, welcher wir zugeordnet sind, sind drei Oberärzte verantwortlich. Diese wechseln sich den Dienst mit jeweils einem Assistenzarzt auf Station ab.
Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie kommen täglich, auch am Wochenende, zu unseren Patienten und führen hierbei die Frühreha durch.
Unsere Stroke Unit ist an die internistische Intensivstation angegliedert und unser Ausfallkonzept bei Krankheit bietet uns viele Einblicke in diesen Bereich.
Sofern auf unserer Station Bedarf für einen Internisten besteht, können wir diesen in unsere Arbeit einbinden. Diese Konstellation ermöglicht es uns, dass wir sehr schnell und flexibel auf die diversen Akutsituationen reagieren können.
Bei unseren Schlaganfallpatienten werden folgende Diagnostiken durchgeführt: MRT, CCT, Angiographie, Neurosonographie, EEG, Schluckendoskopie.
Diese Therapie bietet unser Haus an:
Überwachung am Monitor
Medikation
Medikamentöse Thrombolyse, intravenös und intraarteriell
Mechanische Thrombolyse
Hirndrucktherapie (auf neurochirurgischer Intensivsatation)
Hemicraniektomie (Patienten kommen erst auf neurochirurgische Intensivstation und anschließend zu uns) [3]
3 Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH (o.J.): Der SchlaganfallSchwerpunkt (Überregionale Stroke Unit) der Abteilung Neurologie.
Zahlen zur Rezertifizierung 2016 mit 8 Betten:
Anzahl der Schlaganfallpatienten (inkl. TIA) 931 Patienten / Jahr
Anzahl von Schlaganfallpatienten (inkl. TIA) 829 Patienten / Jahr
auf der Stroke Unit
Durchschnittliche Verweildauer von 2,45 Tage
Schlaganfallpatienten auf der Stroke Unit
Durchschnittliche Verweildauer auf der 1,49 Tage
Stroke Unit für Patienten mit TIA
Anteil an Schlaganfall-Patienten mit 80,00%
MRT-Untersuchung
Anzahl der Thrombolysetherapien in 108 / Jahr
zugelassenen Zeitfenster (0-4,5h)
3. Selbsthilfegruppen
Wie bereits dargelegt schreibe ich der psychischen Unterstützung von Schlaganfallpatienten einen sehr hohen Stellenwert zu. Die psychische Unterstützung kann selbstverständlich nicht nur durch das Pflegepersonal, Therapeuten und Ärzte in Kliniken erfolgen. Somit muss auch noch auf einem weiteren Weg versucht werden eine psychische Unterstützung zu erfahren. Genau an dieser Stelle sehe ich die bereits angesprochenen Selbsthilfegruppen. Die „Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ hat mit folgender Aussage eine sehr griffige Beschreibung für Selbsthilfegruppen aufgestellt: „Ein Schlaganfall ist für die Betroffenen fast immer mit einer grundlegenden Veränderung des kompletten Lebensumfeldes verbunden. Die Folge ist oft eine eingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, was zur sozialen Isolation führen kann. Selbsthilfegruppen als Netzwerke der Hoffnung wirken dieser Entwicklung entgegen. Sie vermitteln neue Lebensfreude und liefern wichtige Informationen, therapeutische Angebote und Kontakte zu weiteren Anlaufstellen.“ [4]
Im folgenden Kapitel werde ich einen groben Überblick über die Schlaganfall-Selbsthilfegruppen in Deutschland geben. Anschließend werde ich die neu gegründete „Initiative Schlaganfall“ aus Villingen-Schwenningen im Detail vorstellen.
4 Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (2016): Selbsthilfegruppen – Netzwerke der Hilfe.
3.1 Schlaganfall-Selbsthilfegruppen in Deutschland
In einem vom Herrn Mario Leisle geführten Interview mit Herrn Stefan Stricker, welcher als Referent für Rehabilitation und Nachsorge bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe arbeitet, wurde die Entwicklung von Schlaganfall-Selbsthilfegruppen dargelegt. Laut Herrn Stricker betrug die Anzahl von Schlaganfall-Selbsthilfegruppen im Gründungsjahr der Stiftung (1993) lediglich 100. Durch das Engagement der Stiftung konnte die Anzahl der Schlaganfall-Selbsthilfegruppen auf ca. 460 und somit auf rund 16.000 engagierte Menschen erhöht werden. Aktuell ist es aber leider nach wie vor so, dass noch von keinem flächendeckenden Angebot gesprochen werden kann. Es gibt leider noch Regionen, vor allem im ländlichen Bereich und in den neuen Bundesländern, in welchen keine Schlaganfall-Selbsthilfegruppen zu finden sind. [5]
Wenn die bisherige Entwicklung aber so fortgeführt werden kann, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein flächendeckendes Angebot realisiert sein wird.
Die Tatsache, dass die Anzahl von Selbsthilfegruppen in den letzten Jahren so stark gestiegen ist, lässt vermuten, dass sie für die Teilnehmer eine gute Hilfestellung darstellen. Aber wie arbeiten solche Selbsthilfegruppen und was sind deren Ziele? In dem Fachbeitrag „Selbsthilfegruppen“ von M.Hackl stellt der Autor folgende Gemeinsamkeiten für alle Selbsthilfegruppen auf:
–> die Betroffenheit der Mitglieder durch das gleiche Problem
–> keine oder nur geringe Mitwirkung professioneller Helfer
–> kostenlose Teilnahme
–> das Ziel der Selbstveränderung und/oder eine Veränderung des sozialen Umfeldes
–> als Arbeitsweise die Betonung gleichberechtigter Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe. [6]
Die Hilfestellungen für die Teilnehmer (sowohl Betroffener als auch Angehöriger) der Selbsthilfegruppen werden unter anderem auch aus den Gruppengesprächen gezogen. Grundvoraussetzung für hilfreiche Gespräche ist selbstverständlich eine gewisse Vertraut- und Verbundenheit zwischen den Teilnehmern. Damit diese Vertrautheit in der Gruppe entstehen kann ist es wichtig, dass die Treffen in regelmäßigen Abständen stattfinden. Des Weiteren werden in vielen Selbsthilfegruppen auch gemeinsame Aktivitäten geplant und durchgeführt.
Es versteht sich eigentlich schon von selbst, welchen Nutzen die Teilnehmer von solchen Gruppen erfahren können und worin die Ziele der Selbsthilfegruppen liegen. Im Umfeld der Selbsthilfegruppe können Erfahrungen mit Menschen geteilt werden, welche das gleiche Schicksal erfahren mussten. Dies erleichtert ein vertrauliches und offenes Gespräch innerhalb der Gruppe, aus welchem die Teilnehmer Mut, Informationen und Hoffnung ziehen können.
Durch das regelmäßige Treffen, die Planung und Durchführung gemeinsamer Aktivitäten wird auch der gesellschaftlichen Isolierung entgegengewirkt, welcher die Schlaganfall-Patienten leider auch ausgesetzt sind.
An dieser Stelle sollte auch noch eine weitere Form von Selbsthilfegruppen angeführt werden. Die Anzahl und die Bedeutung von Online-Selbsthilfegruppen sind ebenfalls steigend, so dass die Betroffenen noch eine weitere Möglichkeit haben, an Selbsthilfegruppen teilzunehmen. Da es sich bei der „Initiative Schlaganfall“ aber um eine klassische Selbsthilfegruppe handelt, liegt der Fokus dieser Arbeit auch auf dieser Art von Selbsthilfegruppen.
Ein weiterer Beleg dafür, dass der Stellenwert von Selbsthilfegruppen hoch eingestuft werden soll, liegt in der Tatsache, dass der Gesetzgeber den gesetzlichen Krankenkassen vorgibt, die Selbsthilfe im Gesundheitsbereich zu fördern. Grundlage hierfür ist §20h Sozialgesetzbuch V (SGB V), nachdem Krankenkassen und Krankenkassenverbände dazu verpflichtet sind – Selbsthilfegruppen,
– Selbsthilfeorganisationen
– Selbsthilfekontaktstellen
zu fördern. [7]
5 Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (2016) Schlaganfall Selbsthilfe – Prinzipiell für jeden geeignet
6 M. Hackl (1996): Selbsthilfegruppen
7 Sekis – Selbsthilfe Kontakt und Informationsstelle (2017): Förderung durch gesetzliche Krankenkassen
3.2 Initiative Schlaganfall Villingen Schwenningen
Der Gründer der „Initiative Schlaganfall“ ist Herr Jürgen Findeisen. Herr Findeisen ist glücklich verheiratet und hat mit seiner Frau ein gemeinsames Kind. Nach seinem Abitur (1967) hat er an der Technischen Universität Dresden ein Elektrotechnik-Studium absolviert. Anschließend hat er seinen Weg als Systemprogrammierter eingeschlagen und nach 18 Jahren zur Firma Kendrion gewechselt. Seit Oktober 2016 befindet er sich im Ruhestand. Anhand dieses Lebensweges stellt sich die Frage, wie Herr Findeisen auf die Idee gekommen ist, eine Schlaganfall-Selbsthilfegruppe zu gründen. Um dies in Erfahrung zu bringen, habe ich mit Herrn Findeisen in Verbindung gesetzt und detaillierte Informationen per Mail erhalten.
Vor ca. 6 Jahren musste Herr Findeisen leider am eigenen Leib erleiden, was es bedeutet, einen Schlaganfall zu erleben. Und genau diese Erfahrungen, Änderungen und Herausforderungen, welchen er sich persönlich stellen musste, haben in ihm die Motivation geweckt, den Mitmenschen, welche ein ähnliches Schicksal erleben, eine Hilfestellung zu geben. Aus diesem Grund gründete er zusammen mit Stefanie Kaiser, Koordinatorin der Selbsthilfegruppen für den Landkreis Schwarzwald-Baar, die Initiative.
Hierbei möchten die Gruppengründer möglichst vielen Schlaganfall-Patienten und deren Angehörigen eine Hilfestellung und Unterstützung bei der Alltagsbewältigung geben und gleichzeitig eine große Basis mit Informationen und Kontakten aufbauen. In einem persönlichen Gespräch mit Herrn Findeisen hat er seine Initiative als Netzwerk für Schlaganfallbetroffene und Angehörige beschrieben, das nach der Entlassung aus einem Krankenhaus oder aus einer Reha-Einrichtung unterstützend zur Seite stehen soll. Zusätzlich soll eine Hilfestellung bei div. Antragsstellungen, Fördermöglichkeiten, Kontakt zu Behörden und karitativen Einrichtungen und Nachbarschaftshilfen angeboten werden. Besonderen Stellenwert legt Herr Findeisen darauf, dass die Initiative nicht nur als „Schwatzrunde“ angesehen wird, sondern als Initiative, welche über externe Referenten auch Expertenwissen und Fachinformationen vermittelt. Selbstverständlich ist der Stellenwert der persönlichen Gespräche dennoch sehr zentral und hoch. Die Initiative erhebt weder Mitgliedsbeitrage noch verlangt sie Eintrittsgelder an den Veranstaltungen.
Ein enger Kontakt besteht auch mit der „Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ mit Sitz in Gütersloh. Hier ist die „Initiative Schlaganfall“ mittlerweile auch auf der Homepage aufgeführt. Bei einem Blick auf die bestehenden Schlaganfall-Selbsthilfegruppen fällt auf, dass es in der Region Villingen-Schwenningen bisher keinerlei Gruppen gegeben hatte. Die am nächsten gelegenen Selbsthilfegruppen waren hier aus Singen (ca. 60 km-Entfernung), Konstanz (ca. 80 km), Radolfzell (ca. 60 km), Stockach (65 km) und Offenburg (73 km).
Eine weitere Unterstützung zum Aufbau der Initiative erhält Herr Findeisen durch die „Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe“. Diese stellt Herrn Findeisen einiges an Dokumenten und Informationsmaterial zur Verfügung und hat auch den ersten Flyer ins Leben gerufen. Hiervon sind laut Herrn Findeisen mittlerweile über 300 Exemplare im Umlauf.
Frau Kaiser möchte ich an dieser Stelle ebenfalls erwähnen. Als Mitarbeiterin in der Selbsthilfekontaktstelle vom Landratsamt Villingen-Schwenningen hat sie die Selbsthilfegruppe besonders in der Anfangsphase in organisatorischen Fragen stark unterstützt.
Finanzielle Unterstützung bekommt die Initiative aus dem Fördertopf der Krankenkassen zur Anschubfinanzierung (Beschaffung von Büromaterial, Portogebühren).
Gemäß dem Motto „Aller Anfang ist schwer“ waren beim ersten Treffen noch nicht so viele Teilnehmer anwesend. Nichtsdestotrotz war es der Startschuss für eine Selbsthilfegruppe, welche in Zukunft eine sehr wichtige Anlaufstelle für Schlaganfallpatienten und deren Umfeld darstellen wird.
Zu dem ersten Treffen der „Initiative Schlaganfall“ haben sowohl der Südkurier, die Neckarquelle als auch der Schwarzwälder Bote informiert. In dem Artikel des Südkuriers wird deutlich dargestellt, dass die Teilnehmer bereits an diesem Meeting eine Vielzahl von konkreten Fragestellungen hatten, welche im Zuge der Veranstaltung diskutiert wurden. Eine erfreuliche Erkenntnis bestand auch darin, dass sich die Teilnehmer nicht nur über konkrete Fragen ausgetauscht haben, sondern es auch zu Gesprächen auf persönlicher Ebene gekommen ist.1 Sehr erfreulich ist, dass sich laut Herr Findeisen bereits jetzt schon eine kleine Teilnehmergruppe gebildet hat, welche regelmäßig an den Veranstaltungen teilnimmt.
Um die Bekanntheit der Selbsthilfegruppe noch zu erhöhen, werden alle künftigen Termine auch in den lokalen Zeiten abgedruckt und über die Themen informiert.
In den bisherigen Treffen wurden, mit Unterstützungen von externen Experten, unter anderem zu folgenden Themen informiert:
- Datum: 24.07.17 Teilnehmer: 9 Teilnehmer, 1 Mitarbeiter Sonnenbühlklinik, Der Chef des Orthopädie- und Vitalzentrums Piro, 1 Vertriebsmitarbeiter für Sportgeräte und medizinische Geräte, 1 Journalistin Südkurier
Themen: Vorstellung der Idee zur Selbsthilfegruppe „Initiative Schlaganfall“ - Datum: 14.08.17 Teilnehmer: 16 Teilnehmer, Gerhard Labor Sozialverband VdK, 1 Mitarbeiter Sonnenbühlklinik, 2 Mitarbeiter Sozialverband VdK, 1 Journalistin Schwarzwälder Bote
Themen: Informationen zu Behindertengrad, Behindertenausweis, Steuerliche Freibeträge - Datum: 04.09.17 Teilnehmer 14 Teilnehmer, Daniel Springmann, Sachgebietsleiter Versorgungsamt im Landratsamt
Themen: Informationen zur Beantragung eines Schwerbehindertenausweises, Benutzung von Behindertentoiletten, Festlegung des Behindertengrad, steuerlichen Begünstigung (Nachteilsausgleich) entsprechend dem festgestellten Behindertengrades - Datum: 25.09.17 Teilnehmer: 15 Teilnehmer, Katja Porsch Beratungsstelle Alter und Technik im Landratsamt
Themen: Informationen zum barrierefreien Wohnen und Alltagshelfer für Schlaganfallpatienten, Mobile Notrufeinrichtungen, Sanitäre Anlagen für Schlaganfallpatienten - Datum: 16.10.17 Teilnehmer: 20 Teilnehmer, Doris Borchert, Sozialdienst katholische Frauen, 1 Mitarbeiterin Sonnenbühlklinik
Themen: Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht - Datum: 13.11.17 Teilnehmer: 10 Teilnehmer, Maren Koffler, Landratsamt, 3 Praktikanten Landratsamt
Themen: Besichtigung einer Musterwohnung BEATE (Barrierefreiheit Erleben und Ausprobieren Alltagshelfer Technische Unterstützung Einzelberatung) - Datum: 27.11.17 Teilnehmer: 56 Teilnehmer, Chefarzt Dr. med. Kayed Marzouq, Sonnenbühlklinik, 2 Praktikanten Landratsamt
Themen: Leben mit dem Schlaganfall – Risiko und Therapie - Datum: 18.12.17 Teilnehmer: 14 Teilnehmer, Manfred Kemter; Behindertenbeauftragter im Landratsamt; Martina Wagner, Kundo xt GmbH
Themen: Barrierefreiheit, behindertengerechte Förder- und Zuschussmöglichkeiten, Vorstellung eines Wohn-Assistenzsystem
Die detaillierte Darstellung der einzelnen Termine und die Nennung der Fachexperten sind mir an dieser Stelle sehr wichtig. Hierdurch möchte ich die Auffassung der Gruppe, so wie Herr Findeisen diese definiert, belegen. Wie man in den einzelnen Terminen deutlich erkennen kann, werden an jeder Veranstaltung Experteninformationen geteilt, so dass für jeden Teilnehmer mit Sicherheit nützliche und interessante Informationen besprochen werden können.
4. Fazit
Nachdem ich mich ausführlich mit der „Initiative Schlaganfall“ befasst habe, komme ich zum dem Entschluss, dass diese Art von Schlaganfall-Selbsthilfegruppen einen viel höheren Bekanntheitsgrad bekommen müssen. Ich sehe hier eine gute Chance, den Betroffenen eine sehr gute Unterstützung für den weiteren Lebensweg anzubieten.
Als ich zur Informationsbeschaffung an einer Veranstaltung der Selbsthilfegruppe teilnehmen durfte, habe ich auch den Eindruck gehabt, dass die Teilnehmer tatsächlich viele hilfreiche Informationen erhalten und sich in den anschließenden persönlichen Gesprächen sehr wohlgefühlt haben. Dieser Eindruck stützt sich zum Einen auf die aktive Teilnahme an den Diskussionen und zum Anderen auf die Fragestellungen, welche die Teilnehmer im Rahmen der Veranstaltung gestellt haben.
Durch unsere tägliche Arbeit können wir den Patienten nur in diesem Moment eine Hilfe sein. Mit einer aktiven Kommunikation zum Bestehen dieser Selbsthilfegruppe haben wir aber noch eine weitere Möglichkeit, den Menschen einen kleinen Wegweiser nahezubringen.
Und genau an diesem Punkt möchte ich ansetzen. Durch das Informationsblatt, welches ich im Zuge dieser Facharbeit erstellt habe, können wir diese Informationen schon einmal in unserer Informationsbroschüre aus Station einbinden. Des Weiteren werde ich diese Facharbeit und die damit verbundenen Informationen meinen Kollegen präsentieren. Somit können alle Mitarbeiter auf unserer Stroke Unit den Patienten die Selbsthilfegruppe vorstellen und hoffentlich den einen oder anderen Patienten dazu bewegen dieses Hilfsangebot wahrzunehmen.
5. Literaturverzeichnis
pflege.de (o.J.): Schlaganfall & Folgen: Leichter, schwerer & stiller Schlaganfall
https://www.pflege.de/leben-im-alter/krankheiten/schlaganfall/
(Abruf: 20.01.2018)
Springer Medizin (2014): Der Schlaganfall und seine Folgen
https://www.lifeline.de/herz-gefaesse/schlaganfall/Schlaganfall-Folgen-Gehirnschlag-Apoplex-id31383.html
(Abruf: 20.01.2017)
Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH (o.J.): Der Schlaganfall-Schwerpunkt (Überregionale Stroke Unit) der Abteilung Neurologie.
https://www.sbk-vs.de/de/medizin/leistungen-und-angebote/medizinische_zentren/schlaganfall-schwerpunkt/schlaganfall-schwerpunkt.php
(Abruf: 20.01.2018)
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (2016): Selbsthilfegruppen – Netzwerke der Hilfe.
https://www.schlaganfall-hilfe.de/selbsthilfegruppen?p_p_id=58&p_p_lifecycle=0&p_p_state=normal&p_p_mode=view&_58_struts_action=%2Flogin%2Fforgot_password&
(Abruf: 18.01.2018)
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (2016): Schlaganfall-Selbsthilfe – Prinzipiell für jeden geeigent.
https://www.schlaganfall-hilfe.de/selbsthilfe/-/journal_content/56_INSTANCE_cjU1pmao0FAu/10156/1581172;jsessionid=aaazuUWmkH3RWcaDr5S8v?p_p_state=pop_up&_56_INSTANCE_cjU1pmao0FAu_viewMode=print
(Abruf: 19.01.2018)
M.Hackl (1996): Selbsthilfegruppen
In: F.Aichner & E.Holzer: Schlaganfall – Ein Ratgeber. 1. Auflage
Wien, Springer-Verlag, S.226 – S. 229
Sekis – Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle (2017): Förderung durch gesetzliche Krankenkassen
https://www.sekis-berlin.de/themen/foerderung/
(Abruf 20.01.2018)
SÜDKURIER Medienhaus GmbH (2017): Mehr Hilfestellung nach Schlaganfall.
https://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/schwarzwald-baar-kreis/Mehr-Hilfestellung-nach-Schlaganfall;art372502,9345835
(Abruf: 21.01.2018)
6. Informationsblatt „Initiative Schlaganfall“
Selbsthilfegruppen
Gemeinsam zurück ins Leben!
Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis im Leben der betroffenen Menschen. Durch einen Schlaganfall kann sich das Leben des Betroffenen selbst, der Angehörigen, der Kinder und der Bekannten innerhalb von Sekunden gravierend ändern. Es tauchen unzählige Fragen auf, mit welchen man sich beschäftigen und auch beantwortet werden müssen.
Leider ist es oftmals auch so, dass sich Schlaganfall-Patienten aus der Gesellschaft zurückziehen und die sozialen Kontakt im schlimmsten Fall komplett verlieren.
Es ist nur schwer möglich all diese Aufgaben und Herausforderungen alleine zu lösen. Und genau darum, möchten wir Ihnen die „Initiative Schlaganfall“ vorstellen, welche seit Anfang 2017 in Villingen besteht. Tauschen Sie sich mit Experten zu unterschiedlichsten Themen aus und sammeln Sie weitere Informationen zum Thema „Leben mit Schlaganfall“.
Ihr Ansprechpartner: Wo finden die Treffen statt:
Jürgen Findeisen Gesundheitsamt Landratsamt
Graneggstraße 20/1 Schwarzwald-Baar-Kreis
78078 Niedereschach Herdstraße 4 Raum 105
Tel.: 07728 / 91225 78050 VS-Villingen
E-Mail: juergen.findeisen@gmx.net (Eingang rollstuhlgeeignet)
www.die-initiative-schlaganfall.de
7. Eidesstattliche Erklärung
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig angefertigt und ich alle benutzten Quellen angeführt habe. Diese sind in der Arbeit kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde bisher keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht.
Ort, Datum Unterschrift