Zum Thema obstruktive Schlafapnoe oder auch schlafbezogene Atemstörungen infolge anatomischer Veränderungen in den oberen Atemwegen war der Leitende Oberarzt in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Schwarzwald-Baar-Klinikum, PD Dr. Miloš Fischer, bei uns zu Gast.
Nächtliche Schlafstörungen belasten das Herz-Kreislaufsystem, der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt und so erhöht sich das potentielle Schlaganfall- oder Herzinfarktrisiko deutlich im Vergleich zur Normalbevölkerung, verstärkt aber auch durch Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck.
Dr. Fischer zeigte neben den Ursachen und der Diagnostik Therapiemöglichkeiten auf. In der Diagnostik spielt das Schlaflabor ein große Rolle. Hier wird der Schlaf des Patienten genau untersucht, insbesondere um Atemaussetzer festzustellen. Im Ergebnis kann es sein, dass dem Patienten eine Atemmaske angepasst wird, mit deren Hilfe durch Überdruck diese Atemaussetzer vermieden werden. Chirurgische Eingriffe oder auch mechanisches Freihalten der Atemwege durch individuelle Zahnschienen sind weitere Möglichkeiten, der obstruktive Schafapnoe entgegenzuwirken.
Interessante Einblicke gaben die Informationen zur neuen Therapieform Hypoglossus-Stimulation mit Hilfe eines Zungenschrittmachers. Mit einem operativen Eingriff – eine Stimulationselektrode bewirkt eine Stimulationder Muskeln im Rachenraum, kann dem Patienten geholfen werden.
Geeignet ist dies für Patienten mit regelmäßigen Atemaussetzern, die Probleme mit einer Atemmaske haben und nicht stark übergewichtig sind.