Gesundheitsberaterin Angelika Bolkart von der Rehaklinik Sonnhalde in Donaueschingen hatte ihren Vortrag unter das Motto gestellt „Bewusst Essen nach Schlaganfall“.
Ihre Frage „Warum gut essen“ hat sie treffend erklären können: Es macht körperlich und geistig fit und bringte Energie, es steigert die Lebensqualität und das Wohlbefinden, beugt aber auch Mangelerscheinungen wie Müdigkeit vor und stärkt das Immunsystem. Angelik Bolkart meinte: „Man sollte Spaß haben am gesunden Essen und der Genuss darf nicht zu kurz kommen. Gut für die Seele ist das Zusammenspiel von gesunder Ernährung, gemeinsam mit Freunden Kochen und Essen und Bewegung – am besten an der frischen Luft – auch wenn es nur Spaziergänge sind. Wir essen nicht gesund sondern Lebensmittel“. Deshalb sind auch ein Speckvesper und ein Viertele oder auch mal Zwiebelkuchen und Sußer erlaubt.
Allerdings sollte man schon auf den individuellen Energiebedarf achten, der vom Alter, Geschlecht der beruflichen Aktivität, genetischen Faktoren und den Freizeitaktivitäten abhängt. Zu bedenken sei auch, dass der Energiebedarf vom 30. zum 60. Lebensjahr Zum ca. 25% abnimmt, eine Gewichtskontrolle 1 Mal pro Woche ist aber völlig ausreichend. Ihr Fazit: erst bei einem Taillenumfang von mehr als 88 cm bei Frauen und 102 cm bei Männern bringt ein erhöhtes Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen und Diabetes, Männer haben etwas mehr Muskelmasse und deshalb dürfen sie auch ein bissle mehr essen.
Interessant war zu hören, dass ein Baby rund 10.000 Geschmacksknospen pro cm² hat, dafür Senioren nur noch 2.000 und nicht nur deshalb heißt es weniger Salz, dafür mehr Gewürze und eine vielfältige Lebensmittelauswahl, Zum den Geschmackssinn zu trainieren.
Und noch eins war für Angelika Bolkart ganz wichtig: Trinken ohne Durst. Man sollte auf den Tag verteilt 1,5 – 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, auch Kaffee oder Tee zählen dazu. Und wenn dann noch ca. 800 Milliliter durch Lebensmittel dazukommen, kann nichts schief gehen.
Geballte Power liefern Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln und wenn man fünf Portionen am Tag – als eine Portion gilt eine Handvoll – Gemüse und Obst zu sich nimmt, hat der Körper fast alles was er braucht. In Maßen sollte Fleisch, Wurst, Fisch und Eier auf den Tisch kommen, aber auch pflanzliche Öle und Fette und auch Butter gehören zu einer abwechslungsreichen Kost. Werbung machte die Gesundheitsberaterin aber auch für unser heimisches Rapsöl Baargold, das Olivenöl des Nordens, aber auch dafür, dass eine vielseitige gesunde Ernährung mit vielen Gewürzen und wenig Salz bei kleineren Portionen, am besten gemeinsam mit Freunden oder der Familie genießen und sich dabei Zeit nehmen, ist so schön…
Martin Vierl, der Chefarzt der Rehaklinik Sonnhalde hatte mit der Kuhmilch ein interessantes Thema zum Schluss aufgeworfen: „Kuhmilch und fortgeschrittenes Lebensalter ist der Gegenstand von Forschungen, die noch weitestgehend unbekannt sind. Wir sind Wirbeltiere – die Frage ist in welchem Lebensalter bekommt z.B. eine Kuh Milch – natürlich als Kälble! Milch ist für Wirbeltiere ein Aufzuchtnahrung. Auch wenn sich der Mensch da etwas angepasst hat – aber deshalb ist trotzdem klar, je älter wir werden desto wenig braucht es eine Aufzuchtnahrung. Und Milch ist auch kein Erfrischungsgetränk, also ganz einfach ein Viertel Liter Milch oder Milchprodukte am Tag sind völlig ausreichend.“
Und hier noch eins von den leckeren Rezepten, die uns Angelika Bolkart da gelassen hat…
Hähnchen oder Fisch auf Gemüsebett Zutaten für 4 Personen: 4 Filets 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 300 g Gemüse (Pilze, Paprika, Tomate, Zucchini, Fenchel, Spinat) 1 EL Olivenöl Salz, Pfeffer Geürze (z.B. Paprikapulver, Rosmarin, Thymian, Oregano) Zubereitung: Das Gemüse waschen, putzen und in Stücke schneiden. Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Olivenöl in einem Topf erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch glasig dünsten, restliches Gemüse zugeben und kurz dünsten, mit den Gewürzen würzen und in eine Auflaufform geben. Die Filets leicht salzen und halbieren und roh auf das Gemüse in die Form setzen. Das Ganze bei ca. 160°C Heißluft ca. 30 min. backen