Aufgrund vieler Nachfragen zum Thema „Behinderung und ihre Anerkennung“ veranstaltete die Initiative Schlaganfall bei ihrem 2. Treffen im Gesundheitsamt VS ein Expertengespräch mit Gerhard Labor (erster Kreisvorsitzender des VdK und ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht) und Manfred Brendel (Schriftführer VdK). Unter anderem erfuhren die Besucher, dass die Ablehnung einer Einstufung für einen bestimmten Behindertengrad nicht endgültig sein muss und hierzu insbesondere die betreuenden Haus- und Fachärzte gefragt sind. Sie legen die Basis für einen sachlich fundierten Bescheid durch das Versorgungsamt. Lebhaft diskutierten die Anwesenden mit eingeschränkter Mobilität die Frage nach dem blauen Parkausweis, mit dem das Parken auf einem Behindertenparkplatz möglich ist. In seinem engagierten Vortrag erklärte Gerhard Labor, dass an diese Einstufung hohe Anforderungen gestellt werden. Zugleich zeigte er die Möglichkeit auf, die ein kaum bekannter orangefarbener Parkausweis bietet, mit dem Schwerbehinderte zwar nicht die Behindertenparkplätze nutzen dürfen, aber das Parken beispielsweise in Fußgängerzonen während der Ladezeiten oder an Parkuhren ohne Gebühr und zeitliche Begrenzung erlaubt. Interessant für die Besucher war der Hinweis, dass man grundsätzlich Anspruch auf Akteneinsicht in seine Einstufungsbeurteilung hat, zu der auch ein Beistand hinzugezogen werden kann. Zum Schluss gaben die Experten Einblicke auch zu steuerlichen Freibeträgen in Abhängigkeit vom Grad der Behinderung und nahmen sich viel Zeit für individuelle Probleme und Fragen. Ein AHA-Effekt für die Besucher waren die vielfältigen Möglichkeiten, die die Mitarbeiter des VdK für Beratungen, Hilfestellungen und zur Durchsetzung von Ansprüchen ihrer Mitglieder anbieten. Weitere Wünsche nach praxisbezogenen Expertengesprächen zu verschiedenen Themen wird die Initiative Schlaganfall in den kommenden Veranstaltungen realisieren.
Kontakt: Gerhard Labor (1. Kreisvorsitzender des VdK Villingen-Schwenningen), Telefon: 07721 57375