Laut Alzheimer Gesellschaft leben in Deutschland fast 1,8 Millionen an Demenz Erkrankte. Zur häufigsten Form zählt die Alzheimer-Demenz. Eine weitere kann auch nach einem Schlaganfall auftreten. Sind kleine Vergesslichkeiten ernste Anzeichen? Die beruhigende Nachricht von Dr. Ralf Kozian: „Namen zu vergessen ist völlig normal.“
Auf Einladung der Initiative Schlaganfall hat der Chefarzt im Zentrum für Altersmedizin im Vinzenz von Paul Hospital Rottweil über Ursachen, Zusammenhänge, Folgen und mögliche Prävention der schweren Gedächtnisstörung informiert. Voraussetzung einer gezielten Behandlung ist eine sichere Diagnose, die sich aus einem Puzzle von Informationen über Störungen bei Orientierung, Konzentration oder Kritik- und Urteilsfähigkeit nach längerer Beobachtung erstellen lässt.
Dr.Kozian: „Risikofaktoren sind das Alter – ab dem 65. Lebensjahr erkranken alle 5 Jahre doppelt so viele Personen an Alzheimer, ab dem 95. Lebensjahr passiert dann nichts mehr. Aber auch das Geschlecht – Frauen erkranken häufiger als Männer. Das hängt auch mit der höheren Lebenserwartung ab. Dafür erkranken Männer häufiger an vaskulärer Demenz, der Demenz nach einem Schlaganfall. Das hängt damit zusammen, dass Männer häufiger einen Schlaganfall erleiden“.
Interessant sind auch andere Risikofaktoren wie die familiäre Häufung von Demenz oder auch Sportler, wie beispielsweise Boxer oder Fussballspieler, die bei der Ausübung ihrer Sportart hin und wieder Schädel-Hirn-Traumata erleiden können – und dass das Risiko einer Erkrankung an Alzheimer bei geringer Schulbildung deutlich höher ist.
Als Gründe nennt Dr. Kozian hier eine frühe Störung der Hirnreifung, die einen weiterführenden Schulbesuch nicht erlaubt – im Gegensatz dazu wird oftmals ein Unterschied im Gesundheitsverhalten durch eine bessere Bildung sichtbar.
Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes mellitus und Altersdepression.
Wie bei vielen Erkrankungen gilt: Was gut ist für das Herz ist gut für das Gehirn: Nicht Rauchen, moderat Alkohol trinken, eine gesunde Diät einhalten und körperliche Aktivität. Schon 150 Minuten pro Woche aktiv sein kann helfen.
Bei der Ernährung gilt natürlich: Übergewicht steigert das Risiko, günstig ist mediterrane Kost, viel Früchte und Gemüse, Vitamin E, das in pflanzlichen Ölen, Nüssen, grünem Blattgemüse und Fisch zu finden ist