Sind alle Geschenke eingekauft, ist ein schöner Weihnachtsbaum besorgt, stimmt der Speiseplan, sind die Zimmer für die Gäste gerichtet, passt der Getränkevorrat… Das könnten vielleicht Auslöser für eine kleine Weihnachtskrise sein. Damit stimmte Karl Heinrich Behringer die Besucher auf das Thema Weihnachtszeit – Krisenzeit ein. Aber es gibt auch andere Krisen. Eine Studie zeigt, dass Verlustereignisse am stärksten lebensbelastend sind, aber auch die Heirat steht ziemlich weit oben im Ranking von belastenden Ereignissen und ganz neue Erkenntnisse zeigen, so Behringer, dass ein Handyverlust ganz nahe bei Terrorangst anzusiedeln ist, aber auch Weihnachten mit Platz 42 noch eine große Bedeutung hat.
Was im Leben zur Last fällt, kann zur Krise werden. Kein Thema für die leichte Schulter bestätigen Forschungen, denn Krisen können Depressionen auslösen oder Depressionen Krisen verursachen. Und Weihnachten? Das Fest der Besinnlichkeit stellt viele vor Herausforderungen. Deshalb lädt die Initiative Schlaganfall etwas provokant zum Thema „Weihnachtszeit – Krisenzeit?“ zu einem Expertenvortrag mit dem Psychologen Karl Heinrich Behringer ein. „Es ist bekannt, dass Krisen zu Weihnachten keine Seltenheit sind.
Ein Beispiel für weihnachtliche Krisenursachen könnte sein, wenn „wir uns Gedanken darüber machen, wie wir in diesem Jahr unbedingt verhindern können, dass Opa wieder neben dem Onkel sitzt und beide kämpferisch miteinander streiten.“ Behringer blieb nicht nur bei der weihnachtlichen Krise stehen. Fragen, was es mit einer Krise auf sich hat, wann jemand von einer Krise betroffen ist, wie es den Menschen dabei geht und was man tun kann, wenn man tatsächlich in einer Krise steckt, beantwortete er auf unterhaltsame Weise und skizzierte, wie Pfade aus der Krise führen können. „Immer wieder kümmern wir uns um andere. Aber welche Ratschläge geben Sie sich selbst?“, regte der Psychologe zum Nachdenken beim Thema Selbstfürsorge an und machte auch Mut, denn „eine Krise kann auch eine Chance sein“.