Unser Thema: „Glück und Freude – gelingt das so einfach?“
Prof. Dr. Norbert Grulke hat seinen Vortrag ganz einfach „Glück“ genannt und uns eine Vielzahl interessanter Aussagen mit „auf den Weg“ gegeben:
Was Glück ist, ist gar nicht so leicht zu beschreiben – eigentlich kommt der Begriff aus der Gerichtsbarkeit. Etwa wenn ein Urteil positiv ausgefallen ist hat man Glück gehabt.
Selbstverwirklichung ist das größte Glück und Glück ist eine dauerhafte tiefe Zufriedenheit, das Endziel für den Einzelnen und für die Gemeinschaft – wobei ein gewisser Wohlstand erforderlich ist.
Jeder ist seines Glückes Schmied – also jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich
Was macht glücklich? Religionen sagen: Glück kann nur von innen kommen – Psychologen sagen: Glück kommt auch von außen, wenn man weiß, wonach man suchen muss.
Das soziale Prinzip für Glück: Behandle jeden so, wie du behandelt werden willst. Auch Gutes kommt oft zurück und jeder kennt den Spruch: Wie du mir, so ich dir.
Das Glück muss man nicht am Ziel suchen sondern auf dem Weg zum Ziel. Man muss sehen, was man sich und anderen Gutes tun kann. Und Menschen sind besonders zufrieden, besonders glücklich, wenn sie sich in einem Umfeld befinden, in dem die Anforderungen aber die eigenen Fähigkeiten ebenfalls sehr hoch sind.
Zum Glück gibt es auch Unglück: Wenn man das Unglück bewältigt, macht einen das glücklicher. Den Sinn in unserem Handeln und Dasein zu finden macht glücklich.
Erkenntnis: Schlechtes wirkt stärker als Gutes, Beispiele gibt es viele: Börsenverluste wirken viel stärker – etwa dreimal so stark wie Gewinne, oder Kränkungen des Partners kann man nur ausgleichen, wenn man mindestens fünf Komplimente macht und auch die beste Gesundheit nehmen wir nicht so deutlich wahr wie die geringste Krankheit
Seine Glückstherapie: Prinzipiell ist es wichtig, aktiver zu werden, sich zu beschäftigen und mehr Zeit zu verbringen mit anderen Menschen, dabei sind die engsten Beziehungen die wichtigsten. Auch im Hier und Jetzt leben, sein eigenes Leben leben und aufhören, sich Sorgen zu machen, kann zu mehr Glück verhelfen. Man sollte seine Ziele nicht zu hochstellen, sich auf positive Aspekte im Leben konzentrieren und Freude bringende Aktivitäten am Tag einplanen.
Zum Schluss seines Votrages gab uns Prof. Grulke noch einen wunderbaren Tipp:
Um unser Glück zu backen, benötigen wir nicht viele Zutaten: Enge soziale Bindungen zu anderen Menschen, eine sinnvolle, für die Gemeinschaft nützliche Aufgabe, in der wir uns kompetent fühlen und die uns Spaß macht und man braucht auch Vergnügungen – immer wieder mal was Neues im Leben…
… und stets eine Prise Dankbarkeit für das, was wir haben!!!
Unser Überraschungsgast, der Humortherapeut Michael Falkenbach, fügte mit seinem Vortrag aus einer Mischung von Psychologie und Humor viele witzige, aber auch nachdenkliche Momente hinzu.
Sein Credo: Angst blockiert, Lachen entspannt – regelmäßige Heiterkeit ist gut – man braucht aber auch hier Training – wie beim Sport. Lachen ist therapeutisch sinnvoll, vor allem wenn es um die eigenen Befindlichkeiten geht – es ist eine positive Ablenkung. Lachen löst nicht das Problem, aber es nimmt den Druck von der Seele.
Michael Falkenbach: „Ein Perspektivwechsel hilft oftmals. Betrachtet man ein Blatt Papier findet man: Viele Probleme sind sooo hoch und sooo breit, sodass man im ersten Moment nicht weiß, was man tun soll – aber sie sind nur so dünn…“ (Anmerkung: gemeint ist das Blatt Papier)
Und da gab es noch die Frage: „Wieso steh ich morgens auf, ich leg mich doch abends eh wieder hin“.
Am Ende seines Vortrages gab es noch ein Experiment mit uns: Eine Minute lächeln. Da passiert etwas im Gehirn, ein positives Signal und man fühlt sich einfach besser.
Heute bewahrheitete sich ein Satz aus unserem Gespräch mit Prof. Grulke ganz deutlich: „Wenn nach der Veranstaltung die Besucher zufriedener nach Hause gehen, auch wenn es nur ein „kleiner Hauch“ ist, ist das auch ein kleines Glück…“