Manfred Kemter (Behindertenbeauftragter Schwarzwald-Baar-Kreis) bei seinem Vortrag

Expertenvorträge Dezember 2017: Manfred Kemter und Martina Wagner im Gespräch

Zwei Expertenvorträge bei der INITIATIVE SCHLAGANFALL
Vier mögliche Fördertöpfe für Wohnungsumbau und ein kleiner wirkungsvoller Butler. Werden das eigene Haus, die Wohnung oder der große Garten durch Krankheit oder Alter zu mühsam, stehen Gedanken an einen Umbau oder Umzug ins Haus. Manfred Kemter, Behindertenbeauftragter des Schwarzwald-Baar-Kreises, stellte in der Reihe der Expertenvorträge der INITIATIVE SCHLAGANFALL die möglichen Fördertöpfe der KfW-Bank, L-Bank, Pflegekasse und Krankenkasse praxisgerecht und im Detail vor. Im Fokus standen Fragen, welche Vorhaben von wem unterstützt werden, ob Bedingungen daran geknüpft sind und in welcher Höhe und wofür Zuschüsse erwartet werden können. Fällt aber die Entscheidung für einen Umzug, dann sollte, so Manfred Kemter, mit Blick auf das Alter oder die Mobilitätseinschränkung nicht nur die sonnendurchflutete Wohnung in ruhiger Lage im Vordergrund stehen. „Wichtiger ist, den Blick zu schärfen, ob von Garage oder nahem Parkplatz barrierefrei die eigene Wohnung erreicht werden kann, Briefkasten und Sprechanlage gut vom Rollstuhl erreichbar sind und ob sich Türen mühelos öffnen lassen.“ Laut Kemter könnten scheinbar unwesentliche Details zum Hemmschuh werden. Zu seiner Checkliste gehören beispielsweise gut gemeinte Kokosmatten als Schuhabstreifer vor der Haustür und die Einbauküche, die zwar mit neuesten Technikraffinessen punktet, aber in der erst völlig ungeeignete Oberschränke für ausreichend Platz sorgen. Auch der Nahverkehr gehört in das Ressort des Behindertenbeauftragten und war Thema beim Gespräch.

Martina Wagner von der KUNDO Home Solutions GmbH mit ihrem „Butler“

Im Anschluss stellte Martina Wagner, Projektmanagerin bei der St. Georgener Firma Kundo xt GmbH, einen kleinen aber wirkungsvollen Butler in Aktion vor. Dieses Assistenzsystem setzt weder das Lesen einer Anleitung noch technisches Verständnis voraus und erfordert keine Baumaßnahmen. Jeder kann sich das für ihn wichtige Sicherheitspaket damit „schnüren“. Mit Ton und Symbolen macht das Gerät beim Verlassen der Wohnung auf nicht geschlossene Fenster oder das noch eingeschaltete Bügeleisen aufmerksam, erinnert unter anderem an Tabletteneinnahme oder notwendiges Trinken. Interessant für alle Altersgruppen: Beim Öffnen der Wohnungstür macht ein Signal hör- und sichtbar auf den mitzunehmenden Hausschlüssel aufmerksam. Das Gerät wurde bisher in 50 Testhaushalten, unter anderem in Seniorenwohnungen der Wohnbaugesellschaft, auf Herz und Nieren geprüft und wird ab Anfang 2018 erhältlich sein.

Kontakt: Manfred Kemter (Behindertenbeauftragter im Schwarzwald-Baar-Kreis), 
Telefon: 07721 9137229
Martina Wagner (Projektmanagerin KUNDO Home Solutions GmbH St. Georgen), Telefon: 07724 918506682
Bild: KUNDO Home Solutions GmbH