Dr. med. Andrea Fetzner, Chefärztin der Medianklinik St. Georg bei ihrem Vortrag

Expertenvortrag im Februar 2020 Unser Thema: Ist es möglich, negative Gedanken loszuwerden?

Es gibt viele Gründe, sich um etwas Gedanken zu machen. Was aber, wenn diese Gedanken zur Belastung werden, sich gar endlos verselbstständigen? Ein Schlaganfall hinterlässt Spuren, und so können sich schnell negative Gedanken entwickeln.

Wie können wir den Teufelskreis negativer Gedanken durchbrechen – ein wichtiger Teil im Vortrag von Dr. med. Andrea Fetzner

Für Dr. Andrea Fetzner, Chefärztin der Medianklinik St. Georg in Bad Dürrheim, ist es ein Teufelskreis der negativen Gedanken, den es zu durchbrechen gilt: „Negative Gedanken beeinflussen die Gefühle, den Körper. Man fühlt sich schwach und energielos und rutscht damit noch tiefer in negative Gedanken. Gefühle kann man nicht beeinflussen, auch Körperreaktionen nicht unterdrücken.“

Der Teufelskreis bei negativen Gedanken, den es unbedingt zu durchbrechen gilt

Und dennoch gibt es viele Anstöße, dem Denken eine neue Richtung zu geben. Mit hilfreichen Gedanken – ohne etwas schönzureden –, mit Dankbarkeit für die kleinen und wohltuenden Dinge des täglichen Lebens ist der erste Schritt getan. Auch das Verhalten lässt sich in eine positive Richtung bringen. Selbst wenn es nur scheinbare Kleinigkeiten sind, wenn man sich selbst oder anderen spürbare und hilfreiche Achtsamkeit schenkt, kann es gut gelingen, diesen scheinbar endlosen Teufelskreis zu durchkreuzen.

Den 5 Sinnen Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen mehr Achtsamkeit geben, kann der Schlüssel zu positiven Gedanken sein

Zahlreich wurden von den Zuhörern Beispiele genannt, die einfach guttun können, dann nämlich, wenn man mit allen fünf Sinnen ganz bewusst auch in schwierigen Lebensphasen seine Umwelt wahrnimmt und versucht zu genießen. Wenn man nur etwas aktiv wird, kann der Schlüssel für positive Gedanken viele Türen öffnen – man entdeckt etwas Schönes, hört die Lieblingsmusik, nimmt interessante Düfte wahr, die angenehme Erinnerungen wecken oder belohnt sich mit einem leckeren Essen. Es ist das Streicheln der Katze, der Geruch eines Babys, Vogelgezwitscher, ein tolles Wolkenbild, der Spaziergang, ein Anruf oder eine Verabredung zum Kaffee… das alles zählt zu den vielen Kleinigkeiten, die uns positiv ablenken können.

Dr. Andrea Fetzner hatte auch noch einen guten Tipp parat: „Gestalten Sie sich in guten Zeiten selbst ein positives Tagebuch, kleben Sie Postkarten und Fotos ein, die Sie an schöne Erlebnisse erinnern. So haben Sie eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Möglichkeit, sich an Schönes zu erinnern, wenn es Ihnen einmal nicht so gut geht.“