Eine erschreckende Zahl lässt aufhorchen: Mittlerweile sind mehr als acht Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes erkrankt, als Dunkelziffer werden zwei weitere Millionen Betroffene befürchtet. Mediziner sprechen inzwischen von einer der ältesten Volkskrankheiten. Typ 2 Diabetiker sind mit 93% am stärksten „beteiligt“, sie sind unempfindlich gegen Insulin, sodass zu wenig Zucker in die Zellen geschleust werden kann. Bluthochdruck, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen treten häufig gemeinsam mit Diabetes auf.
Dr. Nicole Weh, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin I im Schwarzwald-Baar Klinikum, legte Ihr Hauptaugenmerk auf Prävention und das Vermeiden von Folgeerkrankungen wie beispielsweise Schlaganfall, Koronare Herzerkrankungen, Durchblutungsstörungen der Beine, Nierenerkrankungen und Sehstörungen.
Eine eigene Risikobewertung, ob man gefährdet ist, kann über den Fragebogen FINDRISK der Deutschen Diabetes Stiftung herausgefunden werden. Fragebogen und Auswertung des Risikos und auch Tipps zur Senkung des Risikos stellen wir Ihnen in den nächsten Tagen in unserem Ratgeber zur Verfügung.
Dr. Weh: „Nicht zu ändern sind der Risikofaktor Alter und genetische Anlagen. Aber ändern können Sie Ihre Lebensweise über eine gesunde Ernährung und Bewegung, beides kann zu einer Reduzierung des Körpergewichts führen, sodass das körpereigene Insulin wieder besser wirkt.“
Eine ausgewogene vollwertige Mischkost mit Gemüse, Ballaststoffen, Obst, Fisch und magerem Fleisch und ausreichend Kohlehydraten ist ein wichtiger Aspekt – Weißbrot, Salz und Fertigprodukte sollten hingegen vermieden werden. Interessant auch Dr. Weh zur Bewegung: „Der Blutzuckerspiegel sinkt, da mehr Zucker von den Körperzellen aufgenommen wird, der Blutdruck sinkt, das Herz- Kreislaufsystem wird gestärkt und nebenbei wird das Wohlbefinden gestärkt. Jede Bewegung im Alltag zählt!“
Wichtig für alle – bei welchen Symptomen sollte man an Diabetes denken? Bei vermehrtem Durst, häufigem Wasserlassen, allgemeiner Schwäche und Müdigkeit und Sehstörungen sollte sicherheitshalber ein Arzt konsultiert werden. Und dann war ja noch die Frage: Was tun bei Unterzuckerung? Bei leichter Unterzuckerung hilft Traubenzucker, bei schwerer Unterzuckerung hilft nur der Notarzt.
In unserem Ratgeber haben wir Informationsmaterial zum Thema Diabetes für Sie bereitgestellt!