„Betrüger kennen viele Einfallstore“

Enkeltrick und Schockanrufe gehören zu den Favoriten der Betrüger, die leider zu oft Erfolg haben. Aus diesem aktuellem Anlass hat die Initiative Schlaganfall Stefan Marquardt vom Polizeipräsidium Konstanz eingeladen, der in seinem Vortrag am 19. Mai dringend rät: „Die Polizei gibt telefonisch Hinweise und weiß, ob es den Unfall naher Verwandter wirklich gibt. Wichtig ist ein schneller Anruf über die 110. Das gilt ebenso, wenn Unbekannte, angebliche Handwerker oder Polizisten, plötzlich an der Tür klingeln. Es ist nicht unhöflich, ihnen den Zutritt zur Wohnung zu verwehren.“ Versuche um in Ihre Wohnung zu gelangen, sind oft Wünsche nach einem Glas Wasser zur Einnahme von Medikamenten oder Zettel und Bleistift, um Jemanden eine dringende Notiz zu geben oder auch der Wunsch schnell einmal zu telefonieren. Tipp der Polizei: Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung! Helfen können Sie – das Glas Wasser kann man auch durchs Fenster reichen.

Auch die Gefahr Opfer zu werden, wenn man Fremden in einer Notlage helfen wolle, ist vor allem bei Älteren groß. Plötzliche Aufregung lasse verständlicherweise kaum klare Gedanken zu. Kriminelle kennen viele Einfallstore, um an Geld und Eigentum anderer zu kommen.

Damit schnell richtig reagiert werden kann, hat der Polizeihauptkommissar Kärtchen mitgebracht, die insbesondere vor Telefonbetrug schützen sollen und am Telefon einen sinnvollen Platz finden sollten. Ein Geldbeutel hat nichts in der Hosentasche zu suchen, gut ausgerüstete Täter können mit einem Lesegerät Geld von Ihrer Kreditkarte abheben. Ein sogenannter RFID-Blocker, der im Handel erhältlich ist und Ihre Kreditkarte schützt, lässt Betrüger einfach „abblitzen“. Achtung auch beim Geld abheben am Automaten: Immer auf ausreichend Abstand achten, damit Ihnen keiner über die Schulter schaut, um Ihre Pin zu erkennen. Außerdem können für einen „echten“ Polizeibesuch Termine besprochen werden, damit das Zuhause vor Einbrüchen geschützt werden kann. Fazit: Betrüger sind nicht klüger, sie rechnen nur mit gutgläubigen und hilfsbereiten Opfern, aber jeder kann es ihnen schwer machen.


Ein Tipp, wenn Enkeltrick oder Schockanrufe Sie erreichen: Nenn Sie am Besten keine Namen, überweisen Sie niemals Geldbeträge und übergeben Sie niemals Fremden Geld oder Wertsachen. Holen Sie sich Hilfe von Nachbarn und informieren Sie die Polizei. Die 110 ist schnellgewählt. Aber: Wenn Sie angerufen werden, wird die 110 niemals auf Ihrem Display sichtbar sein und kein Polizist wird Sie nach Ihren finanziellen Verhältnissen fragen.
