Die Gruppe der Senioren ist für Kriminelle interessant. Wurden vor Jahren Ältere mit Haustürgeschäften „über den Tisch gezogen“, werden seit längerem mit dem Enkeltrick Geldreserven herausgelockt. Und aktuell häufen sich Schockanrufe von vermeintlichen Polizisten. Beträchtliche Schadenssummen kommen so zustande.
Beispielsweise lag der angezeigte Schaden in Baden-Württemberg im Jahr 2020 bei 20 Millionen Euro. Dazu gehören leider auch Betroffene, die überzeugt waren, auf diese Tricks nicht herein zu fallen.
Für Aufklärung aus berufenem Munde hatte die Initiative Schlaganfall Franz Link vom Referat Prävention im Polizeipräsidium Konstanz eingeladen. Er kennt die perfide und sich täglich wiederholende Masche: „Der Trick dabei ist, dass Senioren eine hohe Geldsumme für eine vermeintliche Kaution nach einem tödlichen Verkehrsunfall für ihre Enkel bereitlegen sollen. Und dann kommt ein hilfsbereiter ‚Polizist‘ und holt den Geldbetrag ab. Auf einen Schlag kann das Ersparte weg sein“.
Eine weitere Gefahr lauere am Telefon, wenn sich ein mutmaßlicher „Polizist“ meldet und erklärt, dass Geld und Wertsachen zu Hause nicht sicher seien. Auch hier gibt es vom Polizeihauptkommissar nur einen Tipp: “Gespräch beenden und Hörer auflegen. Die Polizei aber auch Ärzte oder Juristen werden niemals nach finanziellen Verhältnissen fragen, geschweige denn Wertsachen zur Verwahrung abholen.“ Mit eindrucksvollen Videosequenzen zeigte Polizeihauptkommissar Franz Link, mit welchen Tricks Ganoven am Telefon vor allem Ältere überrumpeln und allen Warnungen zum Trotz immer wieder erfolgreich Beute machen.
Aber auch Jüngere sind zunehmend Opfer – beispielsweise bei der Wohnungssuche: Vor einer Schlüsselübergabe sollte die Kaution überwiesen werden und „leider“ ist der Eigentümer momentan im Ausland tätig…